Weltweiter Salesianer-Orden wählte neuen Generaloberen

Die Wahl von Don Fabio Attard zum 11. Nachfolger Don Boscos ist ein historischer Moment für die Salesianische Kongregation und für die Salesianische Familie weltweit. Gewählt während des 29. Generalkapitels der Gesellschaft des heiligen Franz von Sales, verkörpert Don Fabio Attard voll und ganz das Charisma Don Boscos und bereitet sich darauf vor, die salesianische Sendung zu leiten, die sich den jungen Menschen, insbesondere den Ärmsten und Schwächsten, in nicht weniger als 136 Ländern widmet. 
Mit seiner umfassenden theologischen, pastoralen und akademischen Erfahrung ist Don Attard dazu berufen, die Salesianische Kongregation in eine neue Zukunft zu führen und den Traum von Don Bosco in das Herz der heutigen Welt zu tragen.
 
 
Ein Weg des Glaubens und der Formation
 
Don Fabio Attard wurde am 23. März 1959 auf Gozo, Malta, geboren und wuchs in Victoria auf, wo er die öffentliche Grund- und Sekundarschule besuchte. Seine Berufung nahm während seiner Jahre im Priesterseminar in Gozo (1975-1978) Gestalt an. Anschließend absolvierte er das Aspirantat der Salesianer am Savio College in Dingli (Malta) und bereitete sich dann auf das Noviziat in Dublin vor. Am 8. September 1980 legte er in Maynooth, Irland, seine Ordensprofess als Salesianer Don Boscos ab.
 
Don Attard setzte seine Studien mit großem Engagement fort und erwarb einen Abschluss in Theologie an der Päpstlichen Universität der Salesianer (UPS) und ein Lizenziat in Moraltheologie an der renommierten Päpstlichen Akademie Alfonsiana in Rom. Am 4. Juli 1987 wurde er zum Priester geweiht und übernahm einen Dienst, der zutiefst in der Seelsorge und der akademischen Forschung verwurzelt war.
 
Ein Missionar und Erzieher im Dienst der Welt
 
Der missionarische Geist von Don Attard zeigte sich schon in den ersten Jahren seines salesianischen Lebens. Von 1988 bis 1991 gehörte er zu der Gruppe von Salesianern, die die neue Präsenz der Kongregation in Tunesien in einem überwiegend nicht-christlichen Umfeld ins Leben riefen, wo er die Grundlagen für einen evangelisierenden und erzieherischen Dienst legte. Zurück auf Malta übernahm er die Leitung der Salesianerschule St. Patrick und des Oratoriums der Salesianer, wo er von 1993 bis 1996 tätig war.
 
Im Jahr 1999 schloss Don Attard seine Doktorarbeit über das Thema Gewissen in den anglikanischen Predigten von John Henry Newman am Milltown Institute for Philosophy and Theology ab. Dank seiner Fachkenntnisse wurde er Mitglied des Lehrkörpers der Päpstlichen Universität der Salesianer, wo er Doktorarbeiten an der Päpstlichen Akademie Alfonsiana mitbetreute und zur akademischen Ausbildung künftiger Theologen beitrug.
 
Ein Visionär für die Jugendarbeit
 
Don Attards Rolle als weltweite Führungspersönlichkeit wurde 2008 deutlich, als er auf dem 26. Generalkapitel zum Generalrat für die Jugendpastoral gewählt wurde. 2014 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt und hat dieses Amt bis 2020 inne, um die Kongregation in ihrer Mission für und mit jungen Menschen zu leiten.
 
Unter seiner Koordination wurde der Leitfaden für die Salesianische Jugendpastoral (2013) veröffentlicht, ein grundlegendes Dokument, das aktualisierte Leitlinien für die salesianische Pastoral weltweit bietet. Don Attard förderte weltweite Initiativen wie den Internationalen Kongress für Jugendpastoral und Familie (Madrid, 2017) und koordinierte Aktivitäten zur Bewältigung von Problemen wie Marginalisierung, Armut und Migration.
 
Er hat auch Programme für das missionarische Volontariat gestärkt und die technische und berufliche Bildung (TVET) durch Initiativen wie Don Bosco Tech Africa und Don Bosco Tech ASEAN konsolidiert und die Salesianer in wichtigen internationalen Foren zu Jugendpolitik, Migration und der Arbeitswelt der Jugend in Brüssel und New York vertreten.
 
Eine Brücke zwischen Theologie und Seelsorge
 
Neben seinen administrativen Aufgaben hat sich Don Attard stets als Brückenbauer zwischen Theologie und Seelsorge hervorgetan. Im Jahr 2005 gründete und leitete er das Institut für Aus- und Fortbildung in der Pastoral in Malta, das sich der Ausbildung von in der Seelsorge tätigen Laien widmet. Er lehrte weiterhin als Gastprofessor an der Päpstlichen Universität der Salesianer und trug so zur intellektuellen und spirituellen Entwicklung der salesianischen Erzieher und ihrer Mitarbeiter bei.
 
Sein Beitrag zur Weltkirche wurde 2018 gewürdigt, als Papst Franziskus ihn zum Berater des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben ernannte. Seine Teilnahme an der Jugendsynode (2018) unterstrich sein Engagement, jungen Menschen eine Stimme zu geben und ihre stärkere Integration in das Leben der Kirche zu fördern.
 
 
Eine Führungspersönlichkeit für die Zukunft der Salesianischen Kongregatio
 
Am Ende seiner Amtszeit als Generalrat wurde Don Attard damit beauftragt, die Salesianer- und Laienausbildung in Europa von 2020 bis 2023 zu koordinieren. Dieses Projekt hat zur Schaffung eines Masterstudiengangs für die Ausbildung von Salesianern und Laienmitarbeitern geführt, der heute von der Päpstlichen Universität der Salesianer in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Jugendpastoral geleitet wird.
 
Den Traum von Don Bosco weitertragen
 
Als neuer Generaloberer wird Don Fabio Attard eine Kongregation von 13.750 Salesianern und Ordensmännern leiten, die in 92 Provinzen organisiert und in 136 Ländern vertreten sind. Mit seiner tiefen Spiritualität, seiner charismatischen Vision, seinem brillanten akademischen Hintergrund und seiner jahrzehntelangen Erfahrung ist er bestens darauf vorbereitet, die Salesianische Kongregation und die Salesianische Familie im 21. Jahrhundert zu leiten.
 
Seine Wahl stellt einen neuen Aufbruch für die Salesianische Kongregation dar, die unter seiner Leitung als weltweite Kraft für Bildung, Evangelisierung und sozialen Wandel weiterwachsen wird. Don Attard wird in der Lage sein, Salesianer, Laienmitarbeiter und junge Menschen in der ganzen Welt einzubinden und zu motivieren, das Charisma und die Sendung Don Boscos fortzuführen: Zeugen und Träger der Liebe Gottes zu den jungen Menschen zu sein, vor allem zu denen, die am meisten Not leiden.
 
Unter seiner Führung wird die Salesianische Kongregation weiter aufblühen, den Traum Don Boscos weiterführen und das Leben tausender junger Menschen auf der ganzen Welt verändern. Er ist dazu berufen, die zweitgrößte Ordenskongregation der Welt zu leiten und in den neuen Generationen Hoffnung und Licht zu wecken.